Bamberger Fortbildung am 10.1.25: der Einsatz von KI im Russischunterricht

Mit rund 60 Teilnehmer:innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und der Ukraine fand am 10. Januar 2025 in Bamberg eine hybride Fortbildung zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Russischunterricht statt. Die Veranstaltung stellte innovative Ansätze vor, wie KI-Bildgeneratoren und andere KI-gestützte Tools für einen reflektierten und kritischen Einsatz im Unterricht genutzt werden können.

KI-Bildgeneratoren für kritisches Denken und Kompetenzaufbau
Der Workshop von Dr. Susanne Leikam (Regensburg) zeigte, wie KI-Generatoren genutzt werden können, um die KI-Kompetenz von Schüler:innen zu fördern. Die Teilnehmer:innen erhielten zunächst einen Überblick über die grundlegende Funktionsweise solcher Tools und Hinweise zur datenschutzkonformen Nutzung im Unterricht. Anschließend wurden praxistaugliche Aufgabentypen vorgestellt, die das Bewusstsein dafür schärfen sollen, welche Verzerrungen (Biases), meist in Form von stereotypen Darstellungsweisen, in KI-generierten Bildern auftreten können. Die kritische Auseinandersetzung mit Bildgeneratoren zeigte eindrucksvoll, wie sich technisches Wissen und kritisches Denken kombinieren lassen, um Schüler:innen auf die Herausforderungen der digitalisierten Welt vorzubereiten.

Musik und KI: Klangvoll lernen
Der Workshop von Prof. Dr. Sandra Birzer (Bamberg) und OStRin Andrea Steinbach (Eichstätt) zeigte, wie KI genutzt werden kann, um für den Sprachunterricht passende Lieder zu erstellen. Musik als motivierendes Element im Unterricht bietet vielfältige Vorteile, doch oft sind existierende Lieder sprachlich oder thematisch ungeeignet. Die Lehrer:innen erhielten einen Überblick über Tools, die zur Generierung von Liedtexten und Melodien genutzt werden können, und bekamen konkrete Prompts und Bearbeitungsmöglichkeiten an die Hand, um die Song-Entwürfe der KI für ihrer Lernergruppen zu optimieren.  Beispiele aus der Praxis rundeten diesen Vortrag ab.

Schreibdidaktik neu gedacht
Dr. Jule Böhmer (Hamburg) und Daria Dornicheva (Bamberg) zeigten auf, wie textgenerierende KI-Tools (z. B. ChatGPT) den Schreibprozess auf allen GER-Niveaustufen unterstützen und Lernende dazu befähigen können, ihre Texte eigenständig zu überarbeiten und zu verbessern. Praxisbeispiele verdeutlichten, wie sich KI sinnvoll in die Schreibdidaktik integrieren lässt.

Die Fortbildung machte deutlich, welches Potenzial KI-Tools für den modernen Fremdsprachenunterricht bieten. Gleichzeitig regten die Vorträge und Diskussionen dazu an, den kritischen Umgang mit digitalen Werkzeugen zu fördern und die Balance zwischen technischen Möglichkeiten und pädagogischen Zielsetzungen zu wahren. Ein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmer:innen und Referent:innen, die diese Veranstaltung durch ihre Beiträge und konstruktive Diskussionen bereichert haben. Die Fortbildung zeigte einmal mehr, wie wichtig der Austausch über aktuelle Themen ist, um den Unterricht kontinuierlich weiterzuentwickeln.